Sonntag, 10. Oktober 2010

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Ein Exo 200 Auswärtsspiel:

"Die Rosenfels - eine Familie aus Weng" (Österreich, 2009) ist in St. Pantaleon zu sehen. Im Rahmen der Gedenkfeierlichkeiten "Zehn Jahre Erinnerungsstätte Lager Weyer/Innviertel". Am Samstag, 16. Oktober, beginnt um 11 Uhr das Tagesprogramm, um 14.30 Uhr die Vorführung der Exo-200-Filmdokumentation "Die Rosenfels".

8 Kommentare:

  1. Der Verein Erinnerungsstätte Lager Weyer lud zur Zehn-Jahr-Jubiläums-Tagung. Um Erinnerungskultur und Erinnerungsarbeit kreiste naturgemäß das Programm. „Die Erinnerung beleben“, lautet ja auch das ernannte Ziel der Dokumentation „Familie Rosenfels – eine Familie aus Weng“ von Exo 200.

    [Wobei sich alte Erinnerung, die neu belebt wird, auf das Gedächtnis der Gemeinschaft bezieht. Im Bewusstsein des Einzelnen, quasi Nachgeborenen, handelt es sich ja um neues Wissen, das gegeben wird.]

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  2. Warum Erinnerung?
    Jede Gemeinschaft pflegt die Erinnerung.

    Weil die Überlieferung fortlebt, weil eine Verpflichtung gefühlt wird, weil das Geschehen fortwirkt, weil ein Erbe in Anspruch genommen wird und dergleichen. Kurz: „Die alten Geschichten sind immer da“, sagt Peter Assmann.

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  3. Ist die Erinnerung lebendig, das Wissen präsent, die Geschichte bekannt, erlaubt dies schon mal Dreierlei:

    Warum Erinnerung?
    Die alten Geschichten geben Antworten.
    Die alten Geschichten einer Gemeinschaft lassen ihre grundlegenden Strukturen erkennen. Am Beispiel der Familie Rosenfels: Welcher Umgang mit den Schwachen ist in Österreich der Standard? Was ist hier die grundlegende Struktur? Eine Struktur der Menschlichkeit??

    Warum Erinnerung?
    Die alten Geschichten stellen Fragen.
    …stellen Fragen auch an das Heute und Morgen der Gemeinschaft. Am Beispiel der Familie Rosenfels die Frage nach Inklusion und Exklusion. Wer gehört dazu, wer nicht? Welche Kriterien entscheiden? Welche Personen entscheiden? Wer hat die Macht der Definition?

    Warum Erinnerung?
    Die alten Geschichten sind brandneu.
    …von den Parallelen in der Gegenwart. Am Beispiel der Familie Rosenfels. „Auf einmal waren sie weg“, erinnern sich die Zeitzeugen. „Eine ganze Familie wird abgeholt – und niemand fällt es auf“, zieht das Publikum der Tagung den Vergleich mit dem Abschieben von Asylwerbern.

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  4. Die „dunklen Kapitel“ und die Erinnerung.
    Wie gehen wir damit um?

    Wieder die Frage nach Inklusion und Exklusion: Woran erinnert sich die Gemeinschaft? Woran nicht? Wer wird von der Erinnerung ausgeschlossen?

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  5. Was zum Kommentar von Peter Assmann, dem Direktor der Oberösterreichischen Landesmuseen, zum Exo-200-Auswärtsspiel "Familie Rosenfels - eine Familie aus Weng" führt:

    Peter Assmann betont den investigativen, also den nachforschenden Aspekt der Erinnerungsarbeit. „Wie sie´s ja wunderbar gemacht haben“, zollt er Exo Anerkennung. Einfache, klare Fragen hätten einfache, klare Antworten erbracht. Zugleich erkennt Assmann auch am gesehenen Beispiel: „Die große Frage, die schwingt unterschwellig mit. Wie gehen wir damit um?“

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  6. Zu den Erstkommunionsbildern wie jenem aus Weng bemerkt Peter Assmann, dass die Kinder mit der Erstkommunion in die Gemeinschaft aufgenommen werden, in der theologischen Bedeutung die Erstkommunion den Schritt in das gemeinsame Lebens der am Opfermahl Teilnehmenden markiert.

    www.liborius.de holt weiter aus: "In der Erstkommunion werden die Kinder in die Mahlgemeinschaft mit Gott und der Gemeinde aufgenommen: Zum ersten Mal dürfen sie mit der Hostie den Leib Christi empfangen. Durch die Taufe wird ein Mensch in die Gemeinschaft der Gläubigen aufgenommen; diese Beziehung wird durch die Aufnahme in die Mahlgemeinschaft intensiver. Das wird auch im Namen „Kommunion“ deutlich: „Communio“ kommt aus dem Lateinischen und bedeutet Gemeinschaft." Inklusion und Exklusion.

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  7. Nebenbemerkung: „Unsere Arbeit ist wichtig“, scheinen sich (auch) andere Vereine gerne selbst zu versichern.

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  8. And now for something completely different. Das Schlusswort gehört wieder Peter Assmann, am Beispiel der Biodiversität, der Artenvielfalt: Die Vielfalt der Lebensweisen sichert dem Leben in Summe das Überleben.

    Kurz: "Die Vielfalt sichert dem Leben das Überleben. Mehr brauche ich nicht an Weisheit.“

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